Wie es geschrieben stand
In alten Speicherbeständen fanden sich noch einige Zeitungsartikel über
das Cafe und seine Aktivitäten. Die Artikel, die noch in gutem Zustand
waren, sind im Original aufgeführt.
Andere, wie die Artikel von der SZ aus dem Jahre '93, waren zu vergilbt, um sie im Original zu zeigen und sind abgetippt. Leider sind diese Zeugen von dem damaligen Ende des Cafés und spiegeln nicht die glanzvollen Zeiten der 80ziger wieder. |
PRESSESPIEGEL
Erschienen: Kreisanzeiger im April '87
Erschienen: SZ im April '87
Erschienen: SZ vom 19.05.1993 Der Blick in die Kasse ruft Sorgenfalten hervor Café Oblomow: Mit wenig Mitteln über Wasser halten Das
K-Barett, das Kachel-Theater, die Liedermacher Bob Ziegenbalg und Cris
Eric Criké oder Pantomime Jomi, sie alle sind Freunden von Kleinkunst
und Musik ein Begriff. Gemeinsam ist ihnen, daß sie sich den Homburgern
im Café Oblomow in Erbach präsentierten. Dessen Träger, der
Verein "Lachleute & Nettmenschen" hat sich die Förderung des
sozialen und kulturellen Lebens zum Ziel gesetzt. Mit seinem Engagement
gegen Ausländerfeindlichkeit müßte er eigentlich eine erste Adresse
sein. Aber weit gefehlt. Die Leute im Oblomow sind noch immer nett,
aber das Lachen fällt ihnen zunehmend schwerer. Der Blick auf die Zahl
der aktiven Mitglieder und in die Kasse ruft Sorgenfalten hervor.
Obwohl die Lachleute & Nettmenschen viele Versuche unternehmen, die
junge Generation anzusprechen, läßt der Erfolg auf sich warten. Es gibt
immer Fluktuation in einem Verein, zumal, wenn er auf junge Leute
zugeschnitten ist. Ausbildungen und Studium werden beendet, eine
Familie wird gegründet oder ein Umzug steht an. Daß Leute dann in der
Regel wegbleiben, ist normal. Bedenklich wurde es aber ab 1991, denn
seit diesem Jahr rücken kaum noch jüngere Leute nach. An Kosten kann es
nicht liegen, denn (passives) Mitglied sein ist bei den Lachleuten
& Nettmenschen kostenlos. Ideen und hilfreiche Hände sind gefragt.
Irina Drollinger, Vorsitzende des Vereins, und ihre Kolleginnen Elke
Gensicke und Christine Vogl werden daraus nicht schlau. Mitwirken und
mitbestimmen wollen viele junge Leute bei Programmen und Angeboten, die
ihnen gefallen sollen. Im Oblomow geht das, und dennoch kommt selten
ein neues Gesicht dazu. Zweites Problem neben der ausbleibenden jungen
Generation ist die Finanzlage. Einzige Einnahmequelle ist der
Thekenverkauf, den Mitglieder unentgeltlich übernehmen. Der Erlös
reicht gerade eben, Kosten für Miete, Wasser und Energie zu bestreiten. Die Kassiererin müßte die Taschen ihrer Jeans nach außen stülpen Einen
Künstler zu engagieren, müssen sich die Leute im Oblomow selbst bei
geringen Gagen aus dem Kopf schlagen, Kassiererin Christine müßte die
Taschen ihrer Jeans nach außen stülpen. Mit Zuschüssen konnten die
Lachleute & Nettmenschen regelmäßig nur bei der Stadt rechnen. Aber
dort stehen noch mehr Vereine an, und so waren es 1992 für die
Lachleute & Nettmenschen 600 DM. Erfreulich auf der einen Seite,
aber andererseits kein Fundament, das ein Veranstaltungsprogramm tragen
würde. Bei allem Kopfzerbrechen über ihre Lage halten die Leute in
Oblomow ihre Angebote im Café: Öffnungszeiten donnerstags bis samstags
ab 8.30 Uhr, Donnerstag bis 0 Uhr, Freitag und Samstag bis 1 Uhr.
Donnerstags abends wird vegetarische Kost angeboten, und jeden ersten
Sonntag im Monat offeriert das Café Oblomow ab 11 Uhr ein großes
Frühstücksbüfett für Langschläfer und Küchenmuffel.
Erschienen: SZ vom 19.11.1993 Heute Geburtstagsfeier Der
Verein "Lachleute & Nettmenschen", der sich im Café Oblomow in der
Erbacher Dürerstraße etabliert hat, feiert sein elfjähriges Bestehen.
Am Freitag, 19. November, 20.30 Uhr, erwartet die Besucher ein
Geburtstagsmenü, und am Samstag, 20. November, steigt die eigentliche
Geburtstagsparty ab 21 Uhr. Erschienen: SZ vom 23.11.1993 Die Gäste schwelgten in Erinnerungen Café Oblomow feierte elfjähriges Bestehen - Hoffnung auf bessere Zeiten Ein
Tag ohne großes Programm, aber mit einem Wiedersehen mit vielen
früheren Weggefährten war die Fete, mit der das Café Oblomow in Erbach
sein elfjähriges Bestehen feierte. Wäre an jedem Öffnungstag des Cafés
ein solcher Andrang, brauchten sich die Vorstandsmitglieder Christine
Vogl und Irina Drollinger nicht so viele Gedanken darum zu machen, wie
der weitere Betrieb in dem früher sehr gut frequentierten Café auf eine
bessere finanzielle Basis gestellt werden kann, als es derzeit der Fall
ist. In Erinnerungen schwelgten viele der Gäste, die von der Einladung
zur Jubiläumsfete erreicht worden waren. Auch Irina Drollinger und
Christine Vogl gehören schon lange zum Oblomow-Team, nämlich seit 1985
beziehungsweise 1984. Irina Drollinger ist seither schon in führender
Position, während ihre Kollegin sich im vergangenen Jahr zum aktiven
Mitmachen im Vorstand entschied. Mit Hoffnungen geben sich die jungen
Damen im Oblomow-Vorstand nicht zufrieden, sie halten Ausschau nach
Programmen, die Leute anziehen, aber andererseits (noch) kein Vermögen
an Gage kosten sollen. Erschienen: SZ vom 23.11.1993 Nicht mehr viele Chancen Zunächst mal "gudd gess!" Das Erbacher Café Oblomow, einst bekannt für seine kulturellen Veranstaltungen, feierte seinen elften Geburtstag mit einem Festmenü statt der von früher gewohnten Kleinkunst. Der Wandel stimmt traurig. Es war vielleicht der letzte Geburtstag. Das Café befindet sich in Schwierigkeiten. Das einstige Stammpublikum ist dieser Szene entwachsen,"Nachwuchs" nur schwer zu finden. In Homburg und seinen Stadtteilen herrscht kein Mangel an Gaststätten, angefangen vom Nobelrestaurant bis zur gemütlichen Kneipe. Was fehlt, sind indes Gaststätten, die nicht nur für den Magen etwas bieten, sondern auch für Auge und Ohr. Hier herrscht nach wie vor ein Mangel, der in Zukunft noch spürbarer werden wird. Bei der derzeitigen Haushaltslage ist wohl kaum zu erwarten, daß die Stadt ihre kulturellen Aktivitäten verstärken kann. Private Kunstanbieter müssen Lücken schließen. Ein solcher Anbieter war in der Vergangenheit dieses Café, das jetzt nochmals versucht, auf dem Sektor der Kleinkunst Tritt zu fassen. Wohl eine der letzten Chancen. Dem Unterfangen ist auch im Interesse der Stadt Homburg und ihrer Jugend Erfolg zu wünschen. Gerade in jüngster Zeit nämlich waren aus Studentenkreisen Stimmen zu hören, die Homburg für alles andere als eine kulturbegeisterte Stadt hielten. |